Trotzdem ist es niedlicher als der erste Sauerteigversuch, oder?
Bei meiner Recherche, welches deutsche Mehl am ehesten dem angegebenen "bread flour" entspricht, habe ich voller Empörung folgendes auf Wikipedia gelesen: "All bleaching and maturing agents (with the possible exception of ascorbic acid) have been banned in the EU[10], making cake baking a difficult proposition as heat treated flours that mimic the effects of chlorination are to date available only to bulk bakeries. The home baker in the EU must struggle with the unbleached flours that typically do not lend themselves to the making of light fluffy cakes."
Mir war ja wirklich nicht bewusst, dass wir armen Freizeitbäcker in der EU keinen ordentlichen Kuchen backen können, weil die böse EU verbietet, Mehl mit allem möglichen Chemiezeug (z.B. Chlorgas, Kaliumbromid) zu bleichen und sonstwie zu behandeln. Klar, weil die amerikanischen Kuchen ja auch Klassen besser sind als die in Frankreich oder Deutschland!?
Naja, genug aufgeregt, jeder EU-Einwohner, der schon mal einen locker-fluffigen Kuchen gebacken hat, kann sich hiermit beglückwünschen, dies trotz der erschwerten Bedingungen in der EU mit dem chemikalisch nicht so hochentwickelten Mehl geschafft zu haben!
Ich habe übrigens Dinkelmehl Typ 630 verwendet.
Zutaten für ein Brot à 800 g:
295 ml Wasser
2 1/4 TL Trockenhefe
1 EL Zucker
550 g Dinkelmehl (383 g laut Originalrezept, war aber viel zu wenig)
1 TL Salz
2 EL Olivenöl
Nährwert: 2084 kcal pro Brot von ca. 800 g
Nährwert: 2084 kcal pro Brot von ca. 800 g
Zubereitung:
Aus den Zutaten einen glatten, elastischen Hefeteig bereiten, dann erst das Salz und das Olivenöl einkneten. Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und Teig gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat, ca. 1 h. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 175°C vorheizen.
Den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und durchkneten. Für den Körper 2/3 des Teiges abtrennen und zu einem Ei rollen. Mit den Falten nach unten in die Mitte des Backpapiers legen. Den restlichen Teig halbieren, für den Kopf eine Hälfte in Tropfenform rollen. Das spitze Ende zu einem 10 cm langen Strang rollen, das dicke Ende kugelförmig lassen. Den Strang der Länge nach halbieren (z.B. mit Pizzaroller oder Messer) und die Hasenohren formen.
Für die Vorderpfoten 1/3 des restlichen Teigs abnehmen und zu einer 10 cm langen Rolle formen, die Enden der Rolle sollten dicker als die Mitte sein. Zu einem U formen und unter das schmale Ende des Hasenkörpers legen, so dass die Pfoten vorne und seitlich heraus schauen.
Für Hinterpfoten und Schwänzchen den letzten Teigteil ebenfalls zu einer 15 cm langen Rolle formen, die einen dicken Teil in der Mitte und an den Enden hat. Die Rolle so zusammenlegen, dass in der Mitte eine Kugel für das Schwänzchen entsteht und die Kugeln an den Enden die Hinterpfoten sind. Den dünnen Teil der Rolle unter den Hasenkörper schieben. An der schmalen Seite des Körpers eine kleine Delle für den Kopf machen. Den Kopf ansetzen, die Ohren und Vorderpfoten hübsch drapieren.
Das Originalrezept schlägt vor, den Teig dann 30 min gehen zu lassen - ich fand das aber keine so gute Idee, weil mein Hase nur immer breiter wurde und es bei den Fotos zum Originalrezept eher so aussah, als wäre der geformte Hase überhaupt nicht aufgegangen, sondern direkt gebacken worden. Wenn überhaupt würde ich ihn im nächsten Versuch nur 10-15 min gehen lassen! Außerdem würde man ganz schön lange den Ofen vorheizen, wenn die 30 min Gehzeit mit berücksichtigt wird...
Bei 175°C für 40 Minuten backen. Vor dem Anschneiden komplett auskühlen lassen. Frohe Ostern!
Update: Für die Picknicks-Aktion von "Post aus meiner Küche" habe ich das nochmal Bunny Brot gebacken, weil so ein Häschen ja ganz gut auf eine Picknickwiese passt. Genau genommen habe ich drei mal Häschen gebacken, jedes Mal zwei halb so große. Das erste Paar war für mein erstes Paket, das in der Post verloren ging. Die Häschen waren ein bisschen pummelig, aber okay. Die Falten bei dem Häschen rechts kommen davon, dass ich den Körper angehoben habe, um die Pfoten darunter zu schieben, und der Körper in der Zwischenzeit schon etwas gegangen war. Also habe ich beschlossen, die Reihenfolge des Zusammensetzens zu ändern, mit dem Pfoten anzufangen und mit Körper und Kopf zu enden.
Um mein verlorenens Päckchen zu ersetzen habe ich also ein zweites Paar Häschen gebacken. Aber leider waren die schon ziemlich fett und häßlich, sie kriegen nicht mal die Pfoten auf den Boden vor lauter Bauch! Ich denke, dass das daran liegt, dass ich sie nciht gehen lassen habe, weil der Teig schon so weich war und ich Angst hatte, dass sie noch flacher werden. Statt dessen sind sie ziemlich rund geworden, wahrscheinlich, weil der Teig beim Backen noch stark aufgegangen ist.
Und so habe ich das bisher letzte Paar gebacken. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht mehr genus Dinkelmehl Typ 630, so dass ich die Hälfte der 550 g mit Dinkelmehl Typ 1050 ersetzt habe - und diese Häschen wurden richtig sportlich und fit, und der Teig war auch besser zu verarbeiten! Dieses Mal habe ich die fertigen Häschen vor dem Backen wieder ca. 10 Minuten gehen lassen, den Unterschied sieht man untern. Das nächste Mal, wenn ich wieder Häschen backe, werde ich also mit dieser Teigmischung weiter testen ;-
You can virtually see them running (not hopping) off! Fast bunnies!
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