Samstag, 27. Oktober 2012

(Halloween-) Ausstechformen selber biegen

Auf die Idee, Ausstecher selbst zu biegen, kam ich, als ich total niedliche Lebkuchen-Rentiere in einer Bäckerei sah und auch welche backen wollte. Nachdem das gleich gut geklappt hatte, habe ich auch für Halloween letztes Jahr Ausstecher für Lebkuchen in Form eines Geists und eines Kürbis gebogen, und da ich dieses Jahr endlich schwarze Lebensmittelfarbe habe, möchte ich noch eine schwarze, buckelnde Katze und eine Fledermaus biegen. Ach ja, und meine Form für Nichtlustig-Lemminge habe ich ja hier schon gezeigt. Wie in diesem Beitrag versprochen folgt also jetzt meine Anleitung zum Biegen von Ausstechförmchen - die einem ungeahnte Möglichkeiten voller Kreativität eröffnen ;-)


Zutaten:
Stahlblech/saubere Konservendose/Blechstreifen, 0.1-0.5 mm dick
Blechschere
Handschuhe
Schablone oder Umrisszeichnung des gewünschten Motivs
schmale Zange
Nieten/Lötzinn und Lötkolben/Zweikomponentenkleber

Zubereitung:
Die größte Herausforderung beim Biegen von Ausstechformen ist meiner Meinung nach nicht das Biegen selbst, sondern die Beschaffung des richtigen Materials. Ich hatte im Internet gesucht und die Vorschläge "Serviertablett aus Alu", "Metallstreifen aus dem Baumarkt" oder das "Blech von Konservendosen" gefunden.
Hier schreibt eine Bloggerin, dass sie Kupferstreifen extra für Ausstecher gefunden hat, aber die liefern bestimmt nicht nach Deutschland und außerdem brauche ich keine solchen Mengen davon! Was ich demnächst noch versuchen will, ist, bei einem Spengler nachzufragen, die müssten eigentlich mit Leichtigkeit ein paar Metallstreifen produzieren können.

Ein Serviertablett aus Alu habe ich dann tatsächlich mal in einem Krimskrams-Laden gefunden, aber die resultierenden Ausstecher sind viel zu weich und wackelig gewesen - man kann es auf diesem Bild (Baumausstecher) erkennen!

Metallstreifen habe ich bisher in keinem Baumarkt gefunden, sondern nur ein Stahlblech, das mit 0.5 mm Dicke zwar schwer in Streifen zu schneiden ist, dafür aber auch sehr stabile Ausstecher liefert! Darum folgt also nun mein Test mit Stahlblech und Konservendose.


1. Materialbeschaffung
Ein geeignetes Motiv auswählen und in der richtigen Größe ausdrucken oder aufmalen.
Bei zu schmalen Ecken im Motiv sollte man aufpassen, da die Kekse an dieser Stelle schneller braun werden und solche Stellen auch leicht abbrechen oder sich nicht gut aus dem Ausstecher lösen! Außerdem sollte man bei der Motivauswahl im Hinterkopf behalten, dass sich Plätzchenteig im Ofen auch durch Aufgehen verformt.
Sicherheitshalber mit einem Faden den Umfang des Motivs nachlegen und den Faden abmessen, ca. 2 cm für die Ecken und den Verschluss mit berechnen.
Von der Blechplatte einen möglichst geraden Streifen in der nötigen Länge abschneiden und etwaige Splitter mit einer Feile glätten - mir hilft immer mein Freund dabei, bzw. macht das für mich :-*)
Eventuell Handschuhe tragen!

Alternativ von der Konservendose einen Streifen abschneiden - da das Konservendosenmetall sehr scharfkantig ist, habe ich nur den oberen und unteren Rand benutzt, so dass man sich beim Ausstechen nicht die Finger zerschneidet!
   


2. Biegetechnik
Wenn man einen Streifen in der richtigen Länge hat, beginnt man, mit der Zange und den Fingern, u.U. auch um Stifte und Tassen, den Streifen in Motivform zu biegen. Es ist wichtig, an einer geeigneten Ecke oder Stelle zu beginnen, damit man an der Stelle das Metall gut doppelt legen kann, also nicht gerade in einer zu engen spitzen Ecke. Bei meinen ersten drei Ausstechern (s.o.) war die Ecke so gut gewählt, dass der Ausstecher von alleine seine Form hielt. Um enge Ecken zu formen kann man die ganze Ecke in die Zange nehmen und zusammendrücken! Die ganze Zeit über darauf achten, dass die Unterkante des Ausstechers in einer Ebene liegt, damit der Ausstecher nachher nicht wackelt!

Wenn man, wie ich bei dieser Fledermaus, einen symmetrischen Ausstecher ohne Schablone biegt, ist es eine gute Idee, mit der Mitte des Metallstreifens anzufangen - sonst reicht es unter Umständen nicht mehr für die zweite Hälfte, wie man hier bei meinem ersten Fledermaus-Versuch sieht!
  

Hier habe ich noch einen andere Idee der Biegetechnik gefunden, da wird das Motiv auf Holz aufgeklebt, Nägel an den Ecken des Motivs ins Holz geschlagen und der Metallstreifen um die Nägel gebogen. Da ich bisher bestens mit der Zange zurecht kam, scheint mir die Methode etwas aufwändig, aber vielleicht hilft es ja dem einen oder der anderen!

3. Verschlusstechnik
Je nach Material kommen verschiedene Verschlusstechniken in Frage. Bei Streifen von Aluminium-Serviertabletts (die ich nicht empfehlen kann, weil zu weich) kann man die Enden einfach zusammen tackern.
Mein erster Versuch mit den Stahlblech-Ausstechern war das Zukleben mit Zweikomponentenkleber. Mit der Zeit (und nach mehreren Runden in der Spülmaschine) sind die Klebestellen allerdings wieder aufgegangen.
Alternativ kann man die Enden wohl auch zusammen löten oder zusammen nieten, das werde ich als nächstes versuchen.

Falls man einen sehr kompexen und wackeligen Ausstecher geschaffen hat oder die Oberkante des Ausstechers sehr scharf ist, kann man auch einen neuen Streifen Metall als Griff und Stabilisator quer über den Ausstecher befestigen, also auch kleben oder löten!

Hier sind einige Keks-Beispiele, die ich mit den drei oben gezeigten Ausstechern gebacken habe (Lebkuchenteig eignet sich sehr gut dafür):
   

   

Für einfache Figuren wie hier den Nichtlustig-Tod reicht meiner Meinung nach auch eine Schablone aus Backpapier, aber sobald eine Figur komplizierte Ecken hat oder man sehr viele davon herstellen will, lohnt sich ein eigener Ausstecher sehr - wie hier für die Lemminge! Weil ich es eilig hatte, hatte ich den überstehenden Blechteil nicht abgeschnitten und die Form auch nicht zugeklebt, es hat aber auch so gut geklappt!

    
Happy Cookie Cutting! :-)

4 Kommentare:

  1. Die Idee finde ich super. Wäre wohl nicht auf die Idee gekommen, mir meine Keksausstecher selber zu basteln. Das Problem mit dem Material besorgen kenne ich nur zu gut. Ich habe auch immer viele Ideen, aber oft brauche ich sehr lange, bis man die geeigneten Materialien zusammen hat.
    Dein Blog gefällt mir.
    LG
    Babsi

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  2. Danke Babsi, das freut mich :-)

    LG,
    Nadine

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  3. Hey, super Seite!!! Hast du es schon mal mit der Nageltechnik versucht???
    Motiv auf Papier, ausschneiden, auf ein Holzbrett legen und mit Nägeln die Form "ausnageln". Dann kann man den Metallstreifen bequem um die Nägel um biegen!

    Weiterhin viel Erfolg!!!!

    LG
    Andrea

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  4. Günstige Ausstechformen - Als einer der führenden feine Mode Ausstechformen Händler

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