Sonntag, 30. Oktober 2022

Pasteis de Nata (Pasteis de Belem)

 

2017 war ich mit einer Freundin in Lissabon, und natürlich haben wir auch Pasteis de Nata gegessen und auch noch welche mit nach Hause gebracht. Seither wollte ich die mal backen und bloggen, aber irgendwie kam ich nie dazu. Zu einer Geburtstagsparty unter dem Motto "Street Food Festival" passten die Törtchen aber wunderbar, zumal ich noch Eigelb von Macarons übrig hatte. :-)
Die Pasteis de Nata (Sahnetörtchen) heißen auch Pasteis de Belem, weil sie schon im 19. Jahrhundert von Nonnen in Belem, einen Vorort von Lissabon, erfunden wurden. Die haben ihre Hauben wohl mit Eiweiß gestärkt und nach einer Verwertung für das übrige Eigelb gesucht, hatten also ein ähnliches Problem wie ich immer mit den Macarons, was zur Erfindung dieses tollen Rezepte führte! Das Backen der Törtchen ist fast leichter als die Aussprache (Paschteisch de Nata), zumal die dunklen Flecken dazugehören und ein Qualitätsmerkmal sind ;-)
Den Trick mit den Blätterteigschnecken fand ich ganz gelungen, denn dadurch, dass man den Boden aus platt gedrückten Blätterteigschnecken macht statt Blätterteigkreise auszustechen, hat man es leicht, die Teile gleich groß zu machen, und auch eine schöne Auffaltung der Törtchen am Rand. Ich habe ein doppeltes Rezept mit 24 Pasteis de Nata gemacht. 

Zutaten für 12 Pasteis de Nata:
275 g Blätterteig (1 Rolle)
3 Eigelb
20 g Speisestärke
100 g Zucker
300 ml Milch
1 Vanilleschote (oder 1 Päckchen Vanillezucker)
1 Pr. Salz
optional Butter zum Einfetten des Blechs, ging bei mir auch gut ohne
optional Puderzucker und Zimt zum Bestreuen

Zubereitung:
Den Blätterteig aus dem Kühlschrank holen und Raumtemperatur annehmen lassen, etwa 10 min.
Den Ofen auf 200°C vorheizen. Muffinblech bereit stellen. Die Blätterteigrolle abwickeln und ohne das Backpapier wieder aufrollen, so dass eine kurze dicke Teigrolle entsteht.

Ich habe es erst andersrum mit einer langen Rolle getestet, siehe Bilder, aber kurz ist besser und auch einfacher, daher habe ich die Variante kurz fürs zweite Blech gewählt. Die wie auch immer entstandene Teigrolle 12 Scheiben schneiden.

Jede Scheibe mit der Hand oder einem Glas flach drücken und auch schon einen Rand formen. Die Scheiben aus der dicken kurzen Rolle sind flacher, so dass es einfacher geht. Die Teigscheiben dann in die Muffinform legen und den Rand mit den Fingern andrücken.

Für die Puddingfüllung mit rohem Ei habe ich mir schon seit der schwedischen Prinsesstårta eine andere als die klassische Zubereitung überlegt, die meiner Meinung nach viel gelingsicherer ist. Ich gebe ich nicht, wie in den meisten Rezepten beschrieben, die gesamten Zutaten in den Topf und erhitze es vorsichtig, eventuell auch noch über dem Wasserbad, und hoffe, dass nicht alles miteinander anbrennt. Stattdessen mache ich es analog zum Päckchen-Pudding, koche die Milch alleine auf, rühre dann die Mischung aus Eigelb, Zucker, Stärke hinein und lasse den Pudding unter Rühren vorsichtig aufkochen.
Manche Rezepte schlugen vor, den Pudding vorab zu kochen, erkalten zu lassen und dann erst einzufüllen, da sehe ich keinen Sinn drin, daher ganz einfach jetzt die Teigschalen in den Muffinblechen mit dem Pudding füllen und ab in den Backofen für ca. 25 Minuten.
Die Puddingtörtchen müssen oben etwas braun werden, das kam mir zu gute, denn ich hatte sie beim Onigiri formen total im Ofen vergessen, so waren sie länger drin und ich bin dann doch etwas erschrocken, aber die meisten waren genau richtig von der Farbe her!
Ich bin leider bei all dem Gebacke nicht dazu gekommen, ein schönes Foto zu machen - das hole ich dann nächstes Mal nach :-)
Die Puddingtörtchen optional mit Zimt und Puderzucker bestreuen, den haben wir zum Servieren mitgenommen. Sie passen hervorragend zu Kaffee! Desfrute de sua refeição!

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