Sonntag, 20. Oktober 2019

Marillenknödel und Zwetschgenknödel glutenfrei und vegan mit Kartoffelteig

Ich liebe Marillenknödel ja schon lange, und als wir zuletzt eine Radtour der Donau entlang von Passau nach Wien gemacht haben, gab es die leider bei weitem nicht so oft wie erhofft, obwohl wir durch eine "Marillen-Meile" nach der nächsten geradelt sind. Da wir auf dem Weg auch noch zufälligerweise Freunde aus München getroffen haben, gabs ein nettes Nachtreffen bei mir mit Mehlspeisen, natürlich auch Marillenknödeln. Allerdings habe ich mich an glutenfreien Knödeln versucht, weil einer meiner Freunde kein Gluten isst. Bei den Spinatknödeln hat das noch halbwegs geklappt, aber mit dem Kartoffelteig für Marillenknödel hab ichs glaub ein bisschen verbockt. Das Rezept kommt aus dem Chefkoch Forum, es gab kein direktes Rezept. In Österreich werden Marillenknödel ja meist mit Semmelbröseln und Zucker serviert, ich finde aber, dass unbedingt Vanillesoße dazu muss, und die war Gluten-technisch ja auch einfacher. Wir haben sie vegan mit Sojamilch gemacht.
Zutaten für ca. 20 Knödel:
1,2 kg mehlige Kartoffeln (800g +400g)
 1 Pr. Salz
100 g Kartoffelmehl
20 Marillen/Pflaumen/Zwetschgen
20 Stück Würfelzucker (s.u.)

Für die Vanillesoße:
1 l Milch oder Pflanzenmilch
60 g Zucker
1 P. Vanillepuddingpulver

Zubereitung
Zwei Drittel, also 800 g der mehligen Kartoffeln klein schneiden und bedeckt mit Wasser kochen, dann mit dem Kochwasser zerstampfen und die Prise Salz hinzufügen.
Ein Drittel, also 400 g, der Kartoffeln schälen und roh reiben, und das Kartoffelmehl unter diese rohen geriebenen Kartoffeln mischen. Dann sagte das Rezept:
"Die rohen geriebenen Kartoffeln nun mit den gekochten Kartoffeln mischen und rühren. 
Durch die Hitze entsteht ein Kartoffelteig. Also nicht abkühlen lassen! Auf dem Herd lassen. 
Wenn nun der Teig zu dünn erscheint, noch Kartoffelmehl hinzufügen."
Wenn der Teig sich von der Topfwand beim Rühren zu lösen beginnt, kann der Teig in 
eine Schüssel umgefüllt werden und etwas abkühlen, so, dass man mit der Hand die 
Masse formen kann. 
Ich glaube, hier war mein Haupt-Fehler, denn ich habe die Kartoffeln nicht im Topf gelassen bzw. den größten Teil des Kartoffelmehls hinzugefügt, als ich die Mischung schon in der KitchenAid hatte, und weil ich keinen Kartoffelstampfer habe, hatte ich die gekochten Kartoffeln durch die Kartoffelpresse gedrückt und nicht auf dem Herd gelassen. Der Teig hat sich trotzdem hübsch von der Schüssel gelöst, aber die Stärke im Kartoffelmehl hat wohl mangels Hitze nicht mehr richtig mit dem Teig gebunden. Ansonsten war der Teig von der Konsistenz her schon gut! 
Dann stand der fertige Teig auch noch etwas in der Küche, bis wir uns durch die ersten beiden Gänge gegessen hatten. Vielleicht war das auch nicht gut, ich teste das demnächst nochmal! 
Wenn man dann so weit ist jedenfalls ca. 1 EL Teig abstechen und jeweils eine Marille oder Zwetschge mit Würfelzucker (oder, wenn der nicht in die Zwetschgen passt, normalen Zucker oder Hagelzucker) füllen und mit Teig umhüllen.
Die Zwetschgenknödel wurden ja ganz handlich von der Größe her.
Aber leider hatte ich keine Aprikosen in der Dose gefunden und dachte, ach, Pfirsiche gehen auch, aber die resultierenden Pfirsichknödel waren echt riesig. 
Dafür ging der selbst gemachte Würfelzucker super in die Pfirsiche rein, platztechnisch :-D
Die fertig geformten Knödel in leicht köchelndes Wasser geben und wenn sie an die Oberfläche kommen, die Knödel noch etwas ziehen lassen, insgesamt 10-15 Minuten. Ich habe erst die Zwetschgen und dann die Pfirsichknödel gekocht.
Tja, naja. Sie sahen jetzt nicht so legendär aus, und sie haben auch nicht legendär geschmeckt, auch wenn meine Gäste sie taktvoll gelobt und auch aufgegessen haben, obwohl sie nicht mussten :-D
Gegen die japanische-Mochi-Klebereisstärkebällchen-Optik half die Vanillesoße auf jeden Fall.
 Den armen Pfirsichknödeln erging es beim Kochen nicht besonders gut...
Mit Vanillesoße konnte man sie schon essen, und weil die Dosen-Pfirsiche süßer waren als die Zwetschgen, schmeckten sie auch noch besser. 
Dabei hatte ich sogar ein paar Tage vorher, als ich im ersten Supermarkt weder mehlig kochende Kartoffeln noch Kartoffelmehl gefunden hatte, eine fertige, ebenfalls vegane und glutenfreie Fertigmischung für Kartoffelknödel gefunden und getestet.
Hier hielt der Knödel nach dem Durchschneiden nicht mehr so gut an der Pflaume, aber geschmeckt hat er echt gut, besser als meine Mochi. Es geht also schon mit veganem glutenfreien Kartoffelteig!
Weil ich außer für Marillenknödel nie Würfelzucker brauche, habe ich den Würfelzucker für das Rezept am Vorabend selbst gemacht. Auf 100 g Würfelzucker 1 TL Wasser hinzufügen.
 Das ganze gut vermischen, bis alles ein bisschen feucht ist.
 Die Zuckermasse in eine Silikonform drücken und über Nacht trocknen lassen.
Zu unserem österreichischen Menü gabs die Weltbeste Kürbissuppe, das Rezept dazu hatte ichs schon mal hier bei den Sauerteig Brotschalen verlinkt. Auf dem Bild sieht man noch den Blauen Zweigelt, den es dazu gab, und das steirische Kürbiskernöl :-)
Zur Suppe und zum Event hatte ich wieder ein Rudi-Brot gebacken, dieses mal ein Rad-Rudi mit Fahrrad, und zum ersten Mal wieder ganz ohne Hefe, der Teig ging trotzdem super auf in nur 90 min.
 Der eine Schnitt war wohl etwas zu tief, aber man konnte es schon noch erkennen :-D
Zum zweiten Gang gabs glutenfreie Spinatknödel auf Wirsingrahm, da hab ich einfach das Brot durch glutenfreies Brot und Semmelbrösel/Mehl durch Sojamehl ersetzt, und die haben auch ganz ordentlich gehalten beim Kochen. Zusätzlich noch das Ei wegzulassen, um sie vegan zu machen, war mir aber zu schwierig. Nur vegan ohne Ei aber mit Mehl ginge wahrscheinlich einfacher.
Tja, die glutenfreien veganen Knödel werde ich nochmal testen, im großen Teigvergleich, um die jetzige Schmach wieder gut zu machen :-D

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