Diesen Winter, also letzten November, hing die Vogelbeere bzw. die Eberesche im Garten meiner Eltern wahnsinnig voll mit schönen, orange-roten Vogelbeeren, was mich auf die Idee brachte, mal zu gucken, ob man die jetzt essen kann oder nicht. Wikipedia sagt dazu: "Auch wenn sich im Volksglauben hartnäckig das Gerücht hält, die Früchte seien giftig, ist dies nicht richtig. Allerdings enthalten die Beeren Parasorbinsäure, die zu Magenproblemen führen kann. Durch Kochen wird die Parasorbinsäure zu Sorbinsäure abgebaut, die gut verträglich ist. Gekochte Beeren können daher auch in größeren Mengen gegessen werden."
Rezepte habe ich auch gleich mehrere gefunden, allen war gemein, dass man die Beeren einige Zeit einfrieren sollte, was mir sehr gelegen kam, da ich sowieso keine Zeit zum Marmelade kochen hatte. Die Beeren kamen also hübsch abgezupft und gewaschen bei meinen Eltern in den Gefrierschrank und als wir Mitte Dezember einen netten Lockdown-Backtag zu Thorstens Geburtstag eingelegt haben, wurde die Marmelade gekocht, so konnten wir auch gleich die netten Äpfel von Thorstens Onkel verarbeiten. Ich habe mich an diesem Rezept orientiert, aber die Vanille und den Obstler weggelassen bzw. vergessen, außer bei einem Testglas, wo ich noch etwas Kirschwasser untergemischt habe. Dieses Rezept fand ich auch ganz interessant, vielleicht fürs nächste Mal! Die Marmelade ist wirklich sehr lecker, die gibt es sicher wieder :-)
Zutaten:
2 kg Vogelbeeren
1,2 kg Äpfel, geschält, entkernt
n. B. 20 ml Kirschwasser oder anderen Obstler
1 kg Zucker
2 P. Gelierfix
Zubereitung:
Die Vogelbeeren ernten, ich habe dazu ganze Dolden mit einer kleinen Gartenschere abgeschnitten und in einem Eimer gesammelt und sie dann von Hand verlesen. Es waren wirklich unglaublich viele!
Die Vogelbeeren abzupfen, wer will mit einer Gabel, ich mache es lieber von Hand, dabei die vertrockneten etc. aussortieren. Man kann die Beeren auch über Nacht in Essigwasser (1:2 Essig zu Wasser) einlegen, das habe ich aber weg gelassen und die Beeren gleich eingefroren.
Als es dann an die Marmelade ging, habe ich erst die gefrorenen Vogelbeeren in einem Topf auf den Herd gestellt, um sie aufzukochen und aufzutauen, und währenddessen die Äpfel geschält, das Kerngehäuse entfernt und sie in Stückchen geschnitten.
Das
Verhältnis Äpfel zu Vogelbeeren war in den verschiedenen Rezepten
unterschiedlich angegeben, bis zu 1:1, aber da ich so viele Vogelbeeren
und nicht so viel Gelierzucker hatte, habe ich mich für 3:5 entschieden,
also fast doppelt so viele Vogelbeeren wie Äpfel benutzt.
Nach viel Geprietschel draußen im Dunklen mit dem heißen Mus und dem von Hand durchdrücken der Masse hatten wir also dann endlich ein feines Vogelbeer-Apfel-Mus.
Es gibt auch Rezepte, wo man die Kerne und Häute der Vogelbeeren drin lässt, aber beim ersten Mal wollte ich die sicherheitshalber schon draußen haben.
Das so glücklich gewonnene Vogelbeer-Apfel-Mus mit Zimmer und Gelierfix mischen und aufkochen. Nach 3 Minuten kann man schon eine Gelierprobe machen: etwas Marmelade auf einen Teller geben und gucken, ob sie geliert, ansonsten noch weiter kochen. Das Kirschwasser in die heiße Marmelade geben und dann die Marmelade in vorbereitete, sterilisierte Gläser füllen.
Die Deckel aufschrauben und die Gläser auf den Kopf drehen.
Die Marmeladen-Ausbeute war nicht schlecht, allerdings ist inzwischen schon einiges an Marmelade aufgefuttert worden, vor allem von den vormals großen Skeptikern :-P
Nächstes Jahr gibts dann auch ein schöneres Foto, wenn ich diese Marmelade wieder koche. Und vielleicht hängen ja aktuell immer noch ein paar schöne Vogelbeeren draußen...
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