Sonntag, 5. Juni 2016

Löwenzahn-Honig bzw. Sirup

Meine Oma hat früher immer Löwenzahn-Honig gemacht und ich erinnere mich noch, dass ich sie damals schon gefragt habe, wie wir ohne Bienen den Zucker da rein kriegen. Die Antwort war natürlich, dass der Zucker aus der Tüte kommt. ;-) Als ich dann kürzlich diesen Blogpost zu Löwenzahnsirup gesehen habe und bei meinen Eltern im Mai (wo die Hauptblütezeit des Löwenzahns liegt) eine ganze Wiese voller Löwenzahn bereit stand, hab ich direkt mal losgelegt. Ich habe ein dreifaches Rezept zubereitet und den Honig bzw. Sirup auch zu lange einkochen lassen, so dass die Konsistenz wirklich eher wie die von Blütenhonig als von Sirup ist, aber lecker schmeckt er schon!



Zutaten für ca. 1500 ml Sirup:
ca. 120 Löwenzahn Blüten
3 Liter Wasser
3 kg Zucker
Saft und Schale einer Bio-Zitrone

Zubereitung:
Die Blüten an einem trockenen, sonnigen Tag pflücken, so dass alle Blüten offen sind. 
Ich durfte erst meinen Bedarf pflücken, bevor die Mama dann mit dem Rasenmäher kam, aber es waren einfach zu viele! Ich habe auch nur die Blütenköpfe gepflückt.
Wenn man keine Handschuhe trägt, bekommt man hübsch gelbe Hände, aber die Farbe geht auch leicht wieder ab, darum hab ich auf Handschuhe verzichtet.
Die gesammelten Blüten auf Küchenkrepp auslegen, damit Insekten etc., die wir nicht im Sirup haben wollen, sich entfernen können. 
Die Löwenzahnblüten in einen großen Topf geben und das Wasser darüber gießen. 
Alles gut vermischen, einen Deckel darauf setzen und die Löwenzahnblüten mindestens 2-3 Stunden ziehen lassen, bei mir war der Zeitraum über Nacht. Dann das Wasser mit den Blüten zum Kochen bringen, langsam abkühlen lassen und die Mischung über Nacht ziehen lassen.
Bei mir waren das tatsächlich zwei Tage, weil ich anschließend nicht mehr zur Weiterverarbeitung kam. Zu lange sollte man die Mischung aber nicht stehen lassen, da sie sonst gären oder schimmeln könnte, zumal noch kein konservierender Zucker drin ist. Dafür ist der Vorteil, dass beim Filtern nicht der ganze Zucker im Sieb hängen bleibt wie beim Holundersirup. Möglichst am nächsten Tag also die Blüten durch ein feines Sieb gießen, den Zucker sowie Saft und Schale der Zitrone hinzugeben. Diese Mischung aufkochen, etwas umrühren, und auf kleiner Flamme einkochen lassen, bis der Sirup Fäden zieht, was  3-4 h dauern kann. Die richtige Konsistenz kann man prüfen, indem man etwas Sirup auf einem Teller auskühlen lasst. Wenn die Farbe und Zähigkeit etwa wie bei flüssigem Waldhonig sind, ist er fertig und kann abgefüllt werden. Ich habe an der Stelle meinen nächsten Fehler gemacht; es war schon spät und ich wollte keine 3 h mehr warten, also habe ich noch mehr Zucker hinzugefügt, was leider zu einem großen Aufschäumen geführt hat. So konnte ich nicht mehr wirklich sehen, wie der Zustand des Sirups unter der Schaumschicht war, und habe den Sirup doch zu lange gekocht.
 Abgefüllt habe ich dann trotz Schaumschicht, es ging dann auch ganz gut.
Aber der "Honig" ist halt eher auskristallisiert und nicht so Waldhonig-artig, was schade ist, weil ich Waldhonig lieber mag als den festen Blütenhonig!
Trotzdem kam noch ein Pâtisserie Nadine Label drauf. Fürs Fotoshooting waren jetzt nach 2 Wochen schon keine blühenden Löwenzähne in meinem Garten mehr verfügbar, also gut, dass das Aroma eingefangen ist ;-)

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