Meine französischen Kollegen Séverine und Stéphane haben mir letzte Woche erzählt, dass am 2. Februar "La Chandeleur" gefeiert wird und man in Frankreich Pfannkuchen, also Crêpes oder Galettes isst. Es gibt eine Reihe entzückende Aberglauben dazu, und da ich Crêpes sehr liebe, habe ich den gestrigen Tag gleich zwei Mal, mittags und abends, Crêpes und Galettes gebacken und durch Hochwerfen mit der Nicht-Wurfhand gewendet, während ich mit der anderen Hand eine Silbermünze hielt. Abends haben wir dann auch noch eine Kerze angezündet, wie es sich gehört, und die Wetterprognose gemacht, einzig den seltsamen Brauch, einen Pfannkuchen auf den Schrank zu legen und dort zu lassen, habe ich geskippt :-) In Deutschland nennt man diesen Feiertag wohl Lichtmess, ich konnte nur einen bayrischen Wiki-Eintrag dazu finden, und auf englisch Candlemas. Ich habe mein französisches Crêpes-Rezept benutzt, aber den Zucker weggelassen wegen der herzhaften Galette Variante. Die runden, goldenen Crêpes symbolisieren nämlich die Sonne :-)
Zutaten für 5 Crêpes:
2 Eier
200 ml Milch
150 g Mehl
1 Pr. Salz
20 ml Öl
Schinken und Käse nach Belieben für Galettes
Früchte und Aufstriche, z.B. Marmelade, Schokocreme, Honig, Schlagsahne...
Zubereitung:
Milch, Eier, Mehl, Zucker und Öl mit einem Schneebesen oder Handrührer zu einem glatten Teig ohne Klümpchen verrühren.
Die Silbermünzen (manche verlangen Goldmünzen, aber da hatten wir leider keine, und im Euro-Zeitalter muss man ja schon für Silbermünzen dankbar sein) schon mal bereit legen.
Öl in einer großen Pfanne (im Idealfall eine, die nicht sooo schwer ist) erhitzen, und den ersten Crêpe hineingießen und durch Kippen der Pfanne verteilen.
Wenn zu viel Öl in der Pfanne ist, wendet sich der Crêpe auch nicht gut, weil er irgendwie am Rand festklebt, also ggf. vor dem Eingießen der Masse das Öl mit einem Stück Küchenkrepp verteilen. Sobald der Crêpe oben nicht mehr feucht ist, kann man ihn präventiv ein bisschen lockern, so dass er gut in der Pfanne umher rutscht, und dann gehts los!
Die Silbermünze in die Wurfhand nehmen, die Pfanne in die andere Hand, und den Crêpe durch Hochwerfen wenden!
Ich habe mehrere Versuche gebraucht, vor allem mit der schlechteren Hand, bisher hatte ich Crêpes nur mit beiden Händen durch Hochwerfen gewendet. Aber da keiner sagt, wie oft man das Üben darf (unser erster Crêpe sah dann auch etwas mitgenommen aus), kann man das ja prima lernen, bis man es kann!
Mit Galettes habe ich auch noch etwas experimentiert, was die Seite des Backens betrifft. Man kann Schinken und Käse auf die teigige Seite der Galette geben und diese dann einfach zusammen klappen.
Ich wollte aber den Schinken schon etwas anbraten, was aber das Problem erzeugt, dass der Käse etwas in der Pfanne anbrennt und einem dann den nächsten Crêpe versaut bzw. man die Pfanne auswischen muss. Darum haben wir es noch so getestet, erst den Schinken in die Pfanne und anbraten, dann den Teig darauf geben, dann umdrehen und den Käse auf den Schinken geben, und dann zusammen klappen. :-)
Die Crêpes und Galettes waren sehr lecker und ich werde diesen schönen Feiertag jetzt jedes Jahr begehen :-)
Bon Appetit et bonne chance!
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