Freitag, 17. Mai 2013

Schwedische Arrack-Rollen (Punschrullar)

In Nordschweden, genauer gesagt in einem tollen Hotel in der Nähe des Abisko-Nationalparks, haben Ingrid und ich die Bekanntschaft von schwedischen Arrack-Rollen gemacht. Wir waren begeistert! Wir hatten vier verschiedene lokale Süßigkeiten im Test (die anderen hießen Chocolate Kiss, Chokladböllar und Cloudberry-Kiss) und fanden die Punschrolle am besten. Punsch ist ein schwedischer Likör auf Basis von Arrack, daher die unterschiedlichen Namen. Bei der Recherche habe ich gelernt, dass es zusätzlich zu dem mir bekannten und auf Sri Lanka produzierten Kokos-basierten Arrack auch noch einen Anis-basierten Arak in arabischen Ländern gibt! Ich bin ja kein großer Freund von Anis, insofern habe ich nichts verpasst durch mein Unwissen ;-) Aber mit Arrack werde ich in Zukunft sicher öfter backen!

Unsere Begeisterung war natürlich groß, als wir die Punschrullar in einem Supermarkt in Stockholm entdeckten, und so haben wir gleich welche mitgenommen. Ich hatte diese Süßigkeit noch nie zuvor gesehen und war darum sehr überrascht, am Tag nach meiner Heimkehr in einem deutschen Lidl genau die gleichen "Punschrollen" zu sehen - gleich neben der Elchsuppe! Natürlich habe ich diese auch gekauft und verglichen, fand die schwedischen aber leckerer. 

Die Rezeptrecherche ergab, dass zusätzlich zu Butter, Zucker und Kakao eine gewisse Menge Kuchenkrümel oder Kekskrümel in die Füllung gehört.
Laut der Packungsangaben enthalten beide gekauften Punschrullar Haferflocken, die kamen aber in keinem meiner Rezepte vor und da ich diesen Geschmack nach Haferflocken eh nicht so toll fand, habe ich Kuchenkrümel benutzt und dafür einen Arrack-Rührkuchen gebacken. Ich wollte die Rollen für meinen Papa zum Vatertag machen, da er sowohl Marzipan als auch Arrack gerne mag, wusste aber nicht, wo ich Arrack in München herbekomme, was ein typisches Problem zu sein scheint. Glücklicherweise hatten meine Eltern welchen zuhause und darum wurden die Arrack-Rollen dort produziert :-)

Zutaten für 12 kleine Arrack-Rollen:

50 g Butter oder Margarine
500 ml Plätzchenkrümel oder Kuchenkrümel vom Arrack-Kuchen (ca. 180 g)
2 EL Zucker
2 TL Kakao
2 TL Arrack 
150 g Gelatinefondant oder Modelliermarzipan (Marzipan+Puderzucker)
grüne Lebensmittelfarbe
50 -100 g Zartbitterschokolade

Für den Arrack-Kuchen, 18 cm, ca. 640 g

3 Eier
225 g Mehl
0.5 P. Backpulver
0.5 P. Vanillezucker
150 g Zucker
90 ml Öl
50 ml Wasser
2 EL Arrak 


Nährwert: 120 kcal pro Stück

Zubereitung:
Einen Rührteig aus den Kuchenzutaten zubereiten und bei 175°C ca. 45 min backen, Stäbchenprobe machen und abkühlen lassen.
Ca. ein Drittel des Kuchen (180 g, der ganze Kuchen wiegt 640 g) abschneiden, der obere Rand eignet sich gut, weil er viel von der Kruste enthält und man dann außerdem den gerade abgeschnittenen Kuchen noch anderweitig benutzen kann. Das Kuchenstück vollständig auskühlen lassen und zerkrümeln.
Für die Arrack-Rollen die Butter schaumig rühren und die übrigen Zutaten abmessen.
Zucker, Kakao, Arrack und Kuchenkrümel zur Butter hinzufügen.
Alles zu einer homogenen Masse verarbeiten.
Die so erzeugte Masse mit den gekauften Punschrollen abgleichen und noch etwas Zucker hinzufügen, abschmecken.
Das Marzipan oder Gelatinefondant grün färben (manche Arrack-Rollen in Schweden waren auch gelb oder weiß), ausrollen und in 12 Teile, 8cm x 4cm breit schneiden.
Mit den Händen einen guten Teelöffel  der Füllung nehmen, zu einer kurzen dicken Rolle formen und in einen Streifen Marzipan einrollen.



Die Schokolade schmelzen und die Rollen mit beiden Enden darin eintauchen. Etwas längere Rollen wären hier einfacher zu handhaben gewesen! Wenn man es nicht allzu eilig hat (wie ich), kann man natürlich auch erst eine Seite der Rolle trocknen lassen und dann die andere Seite eintauchen.
Die schokolierten Rollen auf Backpapier trocknen lassen.
Ich habe die Rollen in einer verzierten Schachtel verstaut, wo sie perfekt hinein gepasst haben. Außerdem habe ich auf Sri Lankisch eine Art "Alles Gute zum Vatertag" improvisiert, das aber natürlich völlig falsch war. Naja, mein Papa hat es schon verstanden ;-)
Korrekt heißt "Alles Gute zum Vatertag" auf Sri Lankisch übrigens:
සුබ තාත්තගෙ දවසක්
Für die Mama gab es dann noch einen Muttertagskuchen aus dem übrigen Arak-Kuchen, den meine Schwester so hübsch verziert hat. Wir haben ihn eingefroren und der Papa durfte ihn dann rechtzeitig zum Muttertag auftauen ;-)
Alles Gute zu den Elterntagen, Ihr Lieben!

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